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Aus unserem Wahlprogramm: Bauen und Wohnen

Wir bekennen uns zu einer für Sellin und seine Ortsteile zukunftsorientierten Bau- und Wohnpolitik und versichern ausschließlich im Interesse und zum Wohle der Gemeinde Sellin zu agieren. Die touristische Entwicklung wird maßvoll durch Lückenschließung und mit herausragender Architektur in den vorgegebenen Gebieten (Wilhelmstraße und Seitenstraßen) erfolgen. Wir werden durch eine kluge Liegenschaftspolitik einheimische Bewohner – trotz Haushaltssperre – mit günstigen Baulandflächen versorgen und unseren Bürgern somit den Bau eines Eigenheimes ermöglichen. Die Integrierung einer Ferienwohnung werden wir wegen der Finanzierungshürden von Banken bei Bedarf unterstützen.

  • Alternativ wird es uns gelingen Investoren für den Mietwohnungsbau zu gewinnen und so auch für bezahlbare Mieten zu sorgen.
  • Seien Sie versichert, dass wir alle Möglichkeiten der Förderprogramme kennen und ausschöpfen werden.
  • Das Gewerbegebiet Neuensien in so beeindruckender Kulturlandschaft lehnen wir kategorisch ab und folgen nicht blind den Ausführungen des Städteplaners Vulter als einzig machbaren Standort, sondern prüfen sorgfältig und zielorientiert ausgewählte Alternativen zum Bau auf dem Acker.
  • Wir agieren nicht mit dem Trieb und der Gier nach Einnahmen durch Grundstücksverkäufe, sondern stellen ein verantwortungsvolles Denken für die Ortsentwicklung für unsere Kinder in den Vordergrund.

Bereits am 25.03.1998 hat die damalige Kämmerin des Amtes Mönchgut-Granitz, Frau Heuer, in einem Interview mit dem Rüganer beklagt, dass 21,2 % des Selliner Haushaltes durch Grundstücksverkäufe sichergestellt werden. Dies könne nicht der Weg für die Zukunft sein, mahnte die Amtskämmerin bereits damals an!

Was folgte ist ja noch viel schlimmer! So wurde und wird Kahlschlag für weitere Bauvorhaben mit unseren geliebten Wäldern betrieben – nur um der desolaten Finanzlage noch zu entgehen. Die so viel gepriesene tolle Baulandpolitik ist bei genauerem Hinsehen als völlig desaströs zu bezeichnen. Wo sind die vielen einheimischen Häuslebauer in den Baugebieten Gutspark, Weißer Steg, Neuer Weg und Ostbahnstraße? In der Mehrzahl entstanden Urlauberquartiere als Ferienhaus oder mit mehreren Wohnungen. Auch in Seedorf das gleiche Bild. Langjährige Laubenpieper an dem Weg nach Moritzdorf wurden durch Grundstücksverkäufe durch die Gemeinde vertrieben. Einheimische konnten und können die aufgerufenen Kaufpreise nicht mehr bezahlen und so wurden die Bauplätze wieder an “Investoren” verkauft um die dringend benötigten Mittel zu erzielen.

Noch fragwürdiger ist allerdings ein Grundstücksdeal des Selliner Städteplaners Vulter. Dieser Mann erwarb eine Waldfläche vom Kiefernweg bis zum Parkplatz Südstrand und stellte nach Erwerb des Grundstückes eine Bauvoranfrage für massive Gebäude zwischen Kiefernweg und Wohnmobiloase. Selbstverständlich wurde diese Bauvoranfrage im Wald vom Landkreis als Genehmigungsbehörde abgelehnt. Als bewährtem Gefolgsmann wurde Herrn Vulter jedoch die Genehmigung durch den Bebauungsplan Nr. 2 E am Kiefernweg der Gemeinde Sellin eingeräumt. Damit war die Ablehnung des Landkreises ausgehebelt und der Städteplaner vom Bürgermeister samt Gemeinderat mit der Möglichkeit eines Gebäudekomplexes mit einer Höhe von 3 Vollgeschossen sowie Dachgeschoss belohnt worden.

Ähnlich die Vorgehensweise beim First (ehemaliges Strandhotel). Die negative Stellungnahme des Landkreises zur Geschossigkeit (Höhe) des Gebäudes wurde durch den B-Plan ausgehebelt und so konnte das unserer Meinung nach einfach zu hohe Gebäude entstehen. Es ist also nicht die Schuld der Investoren in den Himmel zu bauen, nein, es sind und waren die von Ihnen gewählten Mandatsträger, insbesondere der Bürgermeister, die solche Spielchen treiben. Im nahegelegenen Uhlenweg wurden eingeschossig, jahrelang leerstehende Baracken, deren Bestandsschutz längst erloschen war, abgerissen und in direkter Waldrandlage ein Bebauungsplan entwickelt, welcher dreigeschossige Ferienbunker ermöglicht. Drei nicht unbedingt sehenswerte Gebäude wurden bereits errichtet und an Kapitalanleger verkauft. Der wohlwollende und gefällige Förster wurde damals im Zuge des Genehmigungsverfahrens von seiner übergeordneten Dienststelle zwangsversetzt.

Abschließend noch ein Wort zum Seepark!

Nach über 20 Jahren ist es den Regierenden nicht gelungen die Gewerbeflächen mit attraktiven Geschäften oder zumindest mit Bürogewerbe zu füllen. Nach unserer Einschätzung wäre die Komplettbelegung mit einem konsequenten Plan zu realisieren und so auch die dringend benötigte Gewerbesteuer zu generieren. Die FDP hatte z.B. 1994 in ihrem Wahlprogramm folgenden Punkt: Stärkung des Einzelhandels im Kernbereich von Sellin (Wilhelmstraße und Nebenstraßen). Damals war aber bereits die Planungsidee zum Seepark klar. Wie soll ein Park auch funktionieren, wenn Leute wie Herr Kress es bis heute nicht verstehen wie man eine Shoppingmeile zum Leben erweckt oder weil vielleicht das eigene Restaurant in der 1994 unterstützten Zone liegt. Wir sind unseren Konkurrenten fachlich deutlich überlegen, glauben Sie an uns und an eine tolle Zukunft von Sellin.

Unsere Orte haben es einfach verdient!

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